Jens Großpietsch verlässt den TSV Ladbergen

Zwei Jahre hat er erfolgreiche Arbeit abgeliefert, am Saisonende ist für ihn Schluss. Jens Großpietsch wird den TSV Ladbergen nach Ablauf des Spieljahres 2016/17 verlassen. „Es war eine schöne Zeit“, blickt er gerne zurück. „Es hat viel Spaß gemacht.“ Er hätte sich auch ein drittes Jahr im Heidedorf vorstellen können, doch der Verein plant anders. „Der lange Kampf um den Klassenerhalt hat Verschleißerscheinungen mit sich gebracht. Da wollen wir es bei einem wahrscheinlichen Abstieg mit einem anderen Mann am Führungsruder versuchen, der für neue Motivation und frischen Wind sorgt“, begründet TSV-Vorsitzender Hans-Gerd Schröer den Wechsel auf dem Trainerstuhl. Der neue Mann soll zeitnah bekanntgegeben werden.

„Wir scheiden nicht im Ärger“, erklärt Schröer. „Der Trainer hat gute Arbeit abgeliefert. Aber wir wollen einfach neue Impulse setzen. Für ihn war der Aufwand ja auch sehr hoch.“ Jens Großpietsch wohnt in Hörste und war pro Weg zu jedem Training und Spiel 50 Minuten unterwegs. Nachdem er vor zwei Jahren kurzfristig für Dirk Elschner eingesprungen war, schaffte er auf Anhieb den Aufstieg in die Verbandsliga. Elschner hatte nach seiner Zusage wenig später wieder abgesagt. Der Aufstieg im ersten Jahr war nicht geplant. Aber nach zehn Siegen in Serie und schwächelnden Kontrahenten feierte der TSV überraschend die Landesliga-Meisterschaft.

In der Verbandsliga kämpfte Ladbergen von Beginn an um den Ligaverbleib. Immer wieder prangerte Großpietsch die mangelnde Trainingsbeteiligung an. „In der Verbandsliga muss man um konkurrenzfähig zu bleiben drei Mal wöchentlich trainieren. Wir haben es ja nicht mal hingekriegt, in entsprechender Spielerstärke zwei Mal die Woche zu trainieren.“ Einen Vorwurf wollte er den Spielern aber nicht machen und bringt Verständnis dafür auf, dass bei einigen die Prioritäten woanders liegen.

In Großpietschs Heimat Ostwestfalen hält sich seit geraumer Zeit bereits das Gerücht der Trennung zwischen Jens Großpietsch und dem TSV. „Aber es ist alles ok“, meinte Großpietsch. „Ich bin dem Verein nicht böse. Es ist alles korrekt gelaufen, es war ein normaler Verlauf.“ Einen neuen Verein hat er noch nicht, ist aber auch nicht abgeneigt, weiterhin als Trainer zu arbeiten.

Gleichwohl will er bis Saisonende alles für den TSV geben. „Die Jungs glauben an sich und wollen die geringe Chance beim Schopf packen“, versichert Hans-Gerd Schröer. Es klingt nach Durchhalteparolen, doch auch Jens Großpietsch sieht nicht ganz schwarz: „Auch der Aufstieg vor einem Jahr war ja völlig überraschend. Ich bin optimistisch, glaube immer an Wunderdinge. Aber realistisch gesehen ist ein Abstieg wahrscheinlicher. Nach zuletzt fünf Niederlagen ist das Nervenkostüm ja auch nicht das beste. Aber wir versuchen alles.“

Zwei Mannschaften steigen ab. TSV Ladbergen und HSG Gütersloh weisen 10:34 Punkte auf, TuS Spradow 13:31. Zweimal in den vergangenen fünf Jahren hätten 14 Pluspunkte zum Klassenerhalt gereicht, dreimal waren aber auch 20 Zähler nötig. So oder so, bei noch vier ausstehenden Spielen den Klassenerhalt jetzt noch zu schaffen wäre für den TSV Ladbergen eine größere Leistung als der Meistertitel vor einem Jahr.

Restprogramm der Abstiegskandidaten:

HSG Gütersloh 10:34 Punkte

02.04.: Altenbeken/Buke (H)

29.04.: TSV Hahlen (H)

06.05.: TuS Möllbergen (A)

12.05.: TSG Harsewinkel (H)

TSV Ladbergen10:34 Punkte

01.04.: TuS Möllbergen (A)

29.04.: TSG Harsewinkel (H)

06.05.: Spvgg. Steinhagen (A)

13.05.: CVJM Rödinghausen (H)

HSG TuS Spradow13:31 Punkte

02.04.: TSG Harsewinkel (A)

29.04.: Spvgg. Steinhagen (H)

06.05.: CVJM Rödinghausen (A)

13.05.: LIT Treibe Germania (H)

TSG Harsewinkel15:29 Punkte

02.04.: TuS Spradow (H)

29.04.: TSV Ladbergen (A)

07.05.: HSG Altenbeken/Buke (H)

12.05.: HSG Gütersloh (A)